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Großer Hundstod von Pürzlbach via Dießbach-Stausee

Auf den eigentlichen König des Steinernen Meer

 

Datum: 14.10.2023

Teilnehmer: Markus

 

Gipfel:

Großer Hundstod 2594m

 

Schwierigkeiten: UIAA I - 1900Hm – 26,8Km

Wetter: Anfangs noch sonnig, aber bereits Mittag starke Eintrübung mit kurzzeitigen tröpfeln, Definitiv ein letzter schöner Vormittag vor einer Herbstbringenden Front

Bedingungen: Trockener Fels

 

 

Strecke: Parkplatz Pürzlbach 1100m – Kallbrunnalm 1454m – Dießbachstausee – Diesbachscharte - Ingolstädter Haus 2119m – Sattel 2215m zwischen Großen und Kleinen Hundstod - Großer Hundstod 2593m - Ingolstädter Haus 2119m – Diesbachscharte - Dießbachstausee – Kallbrunnalm 1454m – Parkplatz Pürzlbach 1100m

Lange schaute ich schon auf diesen markanten Gipfel. Quasi von allen Gipfeln rundherum. Einige Male hatte ich schon eine Tour auf diesen formschönen Berg geplant. Einmal bin ich sogar mit Ski auf der Hundstodreibn außen rund um den großen Hundstod herumgestiegen und gefahren. Aber mit einer Gipfelbesteigung hat es bisher nicht geklappt. Deshalb schlug ich Markus als Alternativtour für eine andere geplante DAV-Tour die Besteigung des Großen Hundstod vor. Dieser war sofort begeistert und so konnte ein großer Wunsch von mir in Erfüllung gehen.

 

Die Kallbrunnalm 1454m.

Am Parkplatz in Pürzlbach angekommen, nahmen wir unsere leichten Rucksäcke auf die Schultern und gingen los. Schnell konnten wir die vor uns gestarteten Wanderer auf dem abwechslungsreichen Forstweg einholen und gingen im Bereich der Kallbrunnalmen, einer lockeren Ansammlung von Hütten und Almen, in den Laufschritt über. An einer Wegkreuzung kurz vor der Kashüttn drehten wir nach rechts ein und folgten den Beschilderungen zum Dießbachstausee und Ingolstädter Haus. Erst verloren wir ein wenig an Höhenmeter um dann beim wunderschön gelegenen Dießbachstausee im Ständigen Auf und Ab am See entlang die verlorenen Höhenmeter wieder zu gewinnen. Wunderschön ging es auf breitem Weg in einem schon teilweise herbstlich gefärbten Mischwald Richtung Talstation der Materialseilbahn hinauf. Ab da veränderte sich die Wegbeschaffenheit von Weg auf Steig. Richtig steil ging es in Serpentinen auf groben Schotter Richtung Dießbachscharte hinauf. Von hier aus hatten wir einen gewaltigen Blick zurück auf den Stausee. Nur noch ein paar Minuten waren es auf dem Schottersteig zum ersten Zwischenziel, dem Ingolstädter Haus hinauf. Was für eine Aussicht auf das Steinerne Meer. Im Sommer sieht es doch anders aus, aber nicht minder eindrucksvoll. 

 

Am Dießbach-Stausee mit Blick auf den Großen und kleinen Hundstod.

Kurz vor der Hütte drehten wir nach Norden ein und folgten einen schlecht zu gehenden Steig durch eine Felswüste mit riesigen Dolinen und verwitterten Felsen im stetigen Auf und Ab in Richtung des Sattels zwischen dem großen und kleinen Hundstod. Von dort drehten wir nach rechts in die Südflanke des Großes Hundstod. Über Geröll und zeitweise leichten Kletterstellen kraxelten und stiegen wir steil auf einem gut markierten Steig in Richtung Gipfel. Immer gewaltiger wurde die Aussicht auf das Steinerne Meer, das mittlerweile winzig vorkommende Ingolstädter Haus und die die bekannten Berge dahinter. Allen voran der Hochkönig, von dem das Matrashaus zu uns herüber glänzte. Die letzten Meter hinauf auf den höchsten Punkt waren nur noch ein leichtes. 

 

Eine gewaltige Aussicht beim Aufstieg zum Großen Hundstod. Unten, mitten in der Steinwüste das Ingolstädter Haus.

Am Gipfel gratulierten wir uns zu dieser tollen Tour. Ganze 3,5h waren wir seit dem Start am Parkplatz in Pürzlbach unterwegs. Wir packten unsere Brotzeit aus und genießten unsere Aussicht ganz allein auf einem Aussichtsgipfel der Extraklasse. Vom Watzmann mit seinen Kindern, dem Hohen Göll, den Teufelshörnern, dem Steinernen Meer, den Loferer und Leoganger Steinbergen, dem Hochkalter und den weißen Schutt- und Sandströmen des Wimbachgrieß konnte wir uns kaum lösen. Immer wieder entdeckten wir Gipfel auf denen wir schon waren oder Geschichten erzählen konnten.

 

Nur die rasch zunehmende Bewölkung machte uns Sorgen, es hat also der Wetterbericht recht. Nur das es ausschaut, wie wenn die Front ein paar Stunden früher bei uns ist, wie angekündigt. So starteten wir recht bald darauf unseren Abstieg. Wir sollten unser Wetterglück nicht überstrapazieren. 

 

Am Gipfel!

Über den Südwandsteig verloren wir recht schnell an Höhe, so dass wir Minuten später wieder an der Weggabelung vor dem Ingolstädter Haus waren. Es begann leicht zu tröpfeln und wir befürchteten schon das Schlimmste. Zum Glück blieb es aber bei den paar Tropfen und wir konnten trockenen Fußes unseren Abstieg fortsetzen.

 

An der Dießbachscharte angekommen ging es auf dem gleichen Weg zurück zur Talstation. Wir konnten große Teile des Abstiegs laufen, so dass wir schnell der ersehnten Erfrischung an einer der bewirtschafteten Almen mit großen Schritten näherkamen. An der Materialseilbahn angekommen, fanden wir auf dem breiten Forstweg idealen Laufuntergrund und so ging es zumindest auf den Flach- und Abwärtspassagen gut zu laufen. 

 

Ein Blick von der Dießbachscharte. Der Weg ist noch weit...

Endlich waren wir wieder nach einigen steilen Gegenanstiegen an der Staumauer des Stausees. Nur kurz hielten wir uns auf, denn das Weißbier schrie schon sehr laut in unseren Köpfen. Schnell waren die letzten Gegenanstiege bewältigt und so konnten wir mit einer gewaltigen Aussicht auf dem Großen Hundstod, auf der großen Terrasse der Kallbrunnalm, Kuchen, Radler und Kaspressknödelsuppe genießen. Was für eine fantastische Tour! Sie hat alles gehalten was ich mir versprochen habe. Jetzt standen uns nur noch ein paar Höhenmeter Abstieg bevor. Das ging natürlich im Laufschritt um einiges besser, und auch schneller von statten. Nach 05:56h waren wir wieder am Ausgangspunkt. 

Eine Pause die wir uns redlich verdient haben...

Fazit: Solche Touren mag ich besonders gern. Viele Höhenmeter, einige Kilometer, ein bisschen Kraxeln und eine schöne Alm oder Hütte im Abstieg. Die Aussicht ist ganz besondere Extraklasse. Danke an Markus fürs mitkommen. Es war mir eine richtige Freude, auf diesen, schon gefühlt ewig auf meiner Liste stehenden, Gipfel zu stehen. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Markus (Montag, 16 Oktober 2023 18:01)

    Geniale Tour Jupp � Hat riesig Spaß gemacht � ich bin gern bei einer deiner nächsten Touren wieder dabei �