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Hochkalter Überschreitung - Berchtesgadener Alpen

Hochkalter via Blaueishütte – Abstieg übers Ofental

 

Datum: 04.07.2011

Teilnehmer: Solo

 

Gipfel:

Hochkalter 2607m

Kleinkalter 2513m

 

Schwierigkeiten: UIAA II – 1800Hm – 17km

Wetter: Tolles Bergtourenwetter

 

Strecke: Parkplatz Holzlagerplatz 670m – Schärtenalm 1359m – Blaueishütte 1651m – Schöner Fleck – Kleinkalter 2513m – Hochkalter 2607m – Abstieg über das Ofental – Parkplatz Holzlagerplatz 670m

 

 

Eine kleine Übersicht meiner Runde. Ohne jeglichen Maßstab.

„Solotouren sind das Salz in der Suppe“. Irgendwann mal habe ich diesen Ausdruck gehört, kann ihn aber nicht mehr jemanden zuordnen. Auch ich liebe es ab und an mal alleine unterwegs zu sein. Es schärft die Sinne, man kann sich völlig auf die Tour einstellen und braucht keine Kompromisse machen. Für mich ist die Hochkalterüberschreitung eine der schönsten Touren im ganzen Berchtesgadener Raum. Nie schwierig, aber ab und zu muss man doch die Hände benutzen. Besonders wenn es an den Schlüsselstellen noch nass ist. Besonders der Abstieg ins Ofental ist am Anfang gleich nach dem Gipfel heikel.

Etwas unterhalb der Blaueishütte. Dahinter die Reste des Blaueisgletschers.

Im strömenden Regen startete ich in Straubing. Heute hatte ich frei, und je nach Witterung in den Bergen wollte ich meine Tour planen. Ich hoffte das Beste für den heutigen Tag, denn eigentlich ist das Wetter zwar nicht optimal, aber doch passabel vorausgesagt. Je weiter ich ins Oberbayerische komme, desto weniger regnet es. In Piding ist es trocken. Perfekt! So kann es bleiben.

In der Ramsau angekommen, parke ich beim kostenfreien Holzlager-Parkplatz und steige die steilen Höhenmeter zur Blaueishütte hinauf. Die Blaueishütte ist bis weit ins österreichische für ihre großen Kuchenstücke bekannt. Da ich die Überschreitung machen will, muss ich, sofern ich ein Kuchenstück haben will, jetzt eine kurze Pause machen. Bei der Aussicht von der Terrasse ist das kein zu schweres Opfer.

Kurze Zeit später gehe ich weiter und folge dem Steig durch große Latschen und Felsblöcke Richtung Blaueisgletscher. Bei einem Schild zweige ich nach rechts ab und sehe bereits die Platten vom „Schönen Fleck“. Durch meine Pause am Kuchenstand haben mich einige überholt.

 

 

Im Abstieg, im oberen Ofental.

So muss ich jetzt beim Aufstieg auf andere aufpassen. Übern Schönen Fleck gelange ich auf den Grat, wo ich mich nach links wende. Über leichtes, alpines Wandergelände erreiche ich den Kleinkalter, 2513m den ich mit einem kleinen Umweg besteige. Links unten kann ich die Reste des Blaueisgletschers sehen. Jetzt wechseln sich Blockgelände und Schrofen ab. Immer den Steigspuren folgend, erreiche ich bald den Gipfel. Bis auf die paar Leute auf der Hütte habe ich auf dem gesamten Aufstieg nur ein paar Menschen gesehen. Schon irgendwie komisch. Auch auf dem Gipfel bin ich allein. Ich bleibe bestimmt eine Stunde auf dem Gipfel, mache Brotzeit und genieße die Aussicht. Einige Bergsteiger, die ich vorhin am Schönen Fleck überholt habe, erreichen jetzt auch den Gipfel und steigen bald drauf wieder am gleichen Weg zurück zu Hütte. Nachdem diese wieder abgezogen sind, herrscht wieder Ruhe auf „meinem Gipfel“

 

Irgendwann muss ich aber dann auch weiter, denn ich habe noch einiges vor heute. 

Ein Blick zurück in das Ofental.

Ich wende mich nach Süden und gehe ein paar Meter dem schmalen Grat über Felsstufen entlang. Über eine geschotterte Felsrinne steige ich dann ziemlich steil bis zu einem Felsköpfl ab. Über Bänder und Stufen quere ich dann zur Ofentalscharte hinaus. Von der Scharte steige ich wiederum über eine Geröllrinne und weiteren Stufen zum oberen Ende des Ofentals ab. Hier liegt noch einiges an Schnee rum, den ich aber gut ausweichen kann. Ab hier kann man leichte Pfadspuren entdecken. Diesen folge ich und erreiche bald drauf die Baumgrenze. Am westlichen Rand des Ofentals steige ich weiter auf einem guten Steig ab. Dieser Steig mündet in einem Forstweg und dieser Richtung Tal. Im Talgrund angekommen wende ich mich nach rechts und folge dem flachen Wanderweg zurück zum Parkplatz.

 

 

 

Fazit: Ich finde diese Tour einfach klasse! Besonders wenn man den ganzen Tag keine Menschenseele trifft, ist das schon was ganz Seltenes.

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