Skihochtourenkurs Essener-Rostocker Hütte
Teilnehmer: Peppi, Robert, Klaus, Helmut, Markus, Willi
Datum: 04.04.2013 – 07.04.2013
Gipfel:
keiner
Schwierigkeiten: ST III – 1270Hm – bis 40°
Lawine: durchgehend 2
Bedingungen: 5cm Pulverschnee auf windverpresster, tragender Harschschicht.
Wetter: Sehr schlecht! Nebelig, windstilles Wetter und 0°bis -3!
Strecke: Matreier Tauernhaus - Übernachtung – Parkplatz Ströden im Virgental - Aufstieg Essener-Rostocker Hütte 2208m – Übernachtung - Simonysee - Simonykees – Abbruch bei Punkt 3150 unterm Eisbruch - Simonykees - Simonysee - Essener-Rostocker Hütte 2208m – Übernachtung – Versuch Aufstieg Rostecker Eck – Essener-Rostocker Hütte – Abfahrt - Parkplatz Ströden im Virgental.
Irgendwann in der Weihnachtszeit fragte mich Peppi ob ich Ihn als Co-Leitung bei einem Skihochtouren Kurs unterstützen möchte. Ich sagte gern zu, denn zum einen kann ich die Lehrpraxis für meine eigene Fachübungsleiterausbildung gut gebrauchen und zum anderen war ich noch nie auf der Essener-Rostocker Hütte und solch ein genialer Tourenstützpunkt reizte mich.
Geplant war, dass wir erst über die Felbertauernstraße zum Matreier Tauernhaus fahren, dort einmal übernachten und erst am nächsten Morgen ganz früh ins Virgental zur Essener-Rostocker Hütte fahren. Gesagt getan, die Fahrt über die Felbertauernstraße war ohne Probleme, so parkten wir am Parkplatz des Matreier Tauernhaus. Dort angekommen, bezogen wir erstmal unsere Zimmer. Anschließend trafen wir uns in einem kleinen Nebenzimmer des Gastraums um die ersten theoretischen Grundlagen kennen zu lernen.
Von Ausrüstungskunde über Knotentechnik, Wetter und eine Wiederholungsstunde in Lawinenkunde war alles an dem sehr informativen Abend dabei. Gleich am nächsten Morgen fuhren wir nach dem Frühstück nach Ströden ins Virgental. Dort parkten wir unseren Bus auf dem leeren Hüttenparkplatz. Anscheinend hat die sehr schlechte Wetterprognose doch alle anderen Hüttengäste abgeschreckt. Da wir aber zu einem Ausbildungskurs aufsteigen, wäre es zwar schön besseres Wetter zu haben, es geht aber auch so.
Der Aufstieg gestaltete sich als sehr schwierig. Über eine ausgefahrene, pickelharte Buckelpiste, durch einen lichten Wald hatten wir schon zu Beginn des Aufstiegs unsere Schwierigkeiten. Auch Reste von alten Lawinen behinderten unsere Weg zu Hütte. Der Schluss unseres Hüttenzustiegs war dann wieder über schönes, steiles Skigelände, das wir in einigen Spitzkehren überwunden.
Das Wetter war wie vorhergesagt miserabel. Kaum Sicht und Nieselregen. Toll! Ich dachte mir schon, dass es eher auf einen Ausrüstungs-Härtetest hinauslaufen würde, als auf einen Skihochtourenkurs.
Wir nahmen das Wetter wie es ist und wärmten uns erstmal in der Hütte auf. Am Nachmittag gingen wir mal vor die Hütte, um eine kurze Tour zum Simonysee zu unternehmen. Dort wollten wir verschiedene Skitourentechniken in einer Gletscherseilschaft durchgehen. Auch das Thema Spaltenbergung wurde behandelt. Nach etwa 3 Stunden wurde es uns aber zu ungemütlich und wir suchten die Wärme der Hüttenstube.
Den restlichen Abend kann man unter gemütlich einordnen. Am nächsten Morgen war das Wetter nicht besser. Dennoch wollten wir einen Gipfel versuchen. Von Peppi wurde die westliche Simonyspitze als unser Tagesziel ausgegeben. Ein interessanter Skiberg, welcher unbedingt sichere Verhältnisse erfordert. Mal sehen, wie lange wir den Aufstieg bei der fehlenden Sicht verantworten können.
Wir starteten gleich nach dem Frühstück. Von der Hütte stiegen wir entlang der Seitenmoräne ins Simonykar hoch. Im Kar, an dem uns schon bekannten Simonysee vorbei in Richtung Simonykees. Die Sicht wird immer schlechter. Am Simonykees seilen wir uns an und gehen am Seil, einigen offenen Spalten ausweichend bis zu einem großen Eisbruch hinauf. Hier canceln wir unseren Aufstieg. Es macht bei 3 Meter Sicht keinen Sinn weiter aufzusteigen. Wir bleiben im Seil uns fahren am Seil gesichert zurück ins Kar. Eine Übung die jeder Skitourengeher mal gemacht haben sollte. Da es zurückhaltende und umsichtige Abfahrtsweise fordert.
An der Hütte angekommen, wärmten wir uns erst mal auf und ließen die tropfnassen Sachen im Trockenraum. In der Hüttenstube wurden dann anschließend noch einmal theoretische Ausbildungsthemen behandelt. Das folgende Abendessen ließen wir uns richtig schmecken.
Da wir wenigstens mit einem Gipfel nach Hause fahren wollten, machten wir uns bereit für die Besteigung des Rostocker Ecks. Das Rostocker Eck ist der Hüttengipfel und eigentlich ohne Schwierigkeiten zu besteigen. Bei den momentanen Witterungs- und Sichtverhältnissen ist auch diese Besteigung interessant bis schwierig. Von der Hütte steigen wir wieder Richtung Simonysee auf, aber bereits kurz danach brechen wir ab. Es hat einfach keinen Sinn.
Wir drehen um, fahren zur Hütte zurück und packen unseren Rucksack. Nach einem zweiten Frühstück fahren wir schwer bepackt über Lawinenkegel und der Buckelpiste zurück zum Parkplatz.
Fazit: Äußerst schwierige Witterungsbedingungen hielten uns von diversen Gipfelerfolgen fern. Trotz dem schlechten Wetter haben wir alle Ausbildungsinhalte vermitteln können. Für mich waren es wiedermal sehr lehrreiche Tage. Die Touren um die Hütte wären wirklich erste Sahne, deshalb werde ich hier nochmal herkommen.
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