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Stubacher Sonnblick 3089m - Hocheiser 3206m - Granatspitzgruppe

 

Datum: 01.05.2013 und 03.05.2013

Teilnehmer: Reinhard, Peppi, Birgit, Thomas, Franz, (Hans, Helmut, Markus)

Gipfel:

Stubacher Sonnblick 3089m

Hocheiser 3206m

Schwierigkeiten: max. 40Grad

Lawine: 2

Wetter:

01.05. Sonniger Tourentag,

02.05. gutes Tourenwetter,

03.05. bewölkt, diesig, sehr warm

Bedingungen:

01.05. schwerer Pappschnee

02.05. Schneedecke komplett durchfeuchtet

03.05. im Gipfelbereich guter Pulver, darunter immer nasser. Insgesamt gute Bedingungen durch Neuschnee

 

Strecke: Parkplatz Enzinger Boden 1468 m - Alpinzentrum Rudolfshütte 2315 m - Gipfel Stubacher Sonnblick 3089m - Alpinzentrum Rudolfshütte 2315 m – Übernachtung – Ödenwinkelscharte – Übernachtung - Alpinzentrum Rudolfshütte 2315m - Hinterer Schafbichl 2352m - Vorderer Schafbichl 2216m - Tauernmoos-Stausee - Überquerung Staumauer - Schwarzkarlsee 2191m - Mitterbirg 2478m  - Oberes Hocheiserkees - Hocheiser Gipfel 3206m - Abfahrt wie Aufstieg jedoch dann weiter ins Tal Richtung Enzinger Boden 1468m

 

 

Rudolfshütte mit Staumauer und im Vordergrund der Weißsee.

Wieder einmal verhinderte das unstabile Wetter eine längere Reise in die Westalpen. Da der Termin schon ziemlich spät war, fanden wir in den Ostalpen nur noch schwer ein Gebiet beziehungsweise eine Hütte, um ein paar Tage noch Skitouren zu gehen. Peppi und ich überlegten lange und irgendwann kamen wir auf die Idee mit der Rudolfshütte. Peppi rief dort an und bekam erst auch eine Absage. Bereits für die Öffentlichkeit geschlossen, hieß es! Kurze Zeit später wurde er von der Rudolfshütte zurückgerufen und die Dame am Hörer teilte ihm mit, dass wir doch kommen könnten. Da aber Handwerker im Haus sind, könnte es zu Behinderungen kommen und außerdem müssten wir uns auf ein gemeinsames Essen beschränken.

 

Kurz unter des Gipfel des Stubacher Sonnblicks hatten wir die Granatspitze im Profil.

Wir dachten, dass das wirklich akzeptable Bedingungen für ein paar Tage im Firn wären und sagten zu. Das Wetter sollte zwar auch in den Ostalpen nicht optimal sein, aber die eine oder andere Tour werde sich schon ausgehen. Zumindest dachten wir so... Mit einem Kleinbus fuhren wir zum Enzinger Boden wo wir am kostenlosen Parkplatz parkten. Da wir für heute vom Wetterdienst den besten, der kommenden Tage vorausgesagt bekommen haben, wollen wir den Tag soweit es geht nutzen und den Stubacher Sonnblick vom Tal aus machen. Was wir haben, das haben wir.

 

Blick in den Ödenwinkel

Vom Großparkplatz Enzinger Boden stiegen wir, mit den Ski auf dem Rücken, auf der Piste zur Rudolfshütte auf. Irgendwann war dann die Schneedecke doch geschlossen und wir konnten unsere Ski vom Rücken nehmen. Kurze Zeit später auf der Rudolfshütte ließen wir kurz unsere nicht mehr benötigten Ausrüstungsgegenstände zurück, ehe wir uns an den Gipfelaufstieg machten.

Von der Hütte fuhren wir kurz mit den Fellen an den Ski zum Weißsee ab. In einem großen Rechtsbogen gewannen wir die ersten Höhenmeter, um anschließend eine erste Geländestufe überwinden zu können. Endlich am Sonnblickkees angekommen folgen wir der harten aber guten Spur zu einem Gletscherbruch, an dem wir auf der rechten Seite vorbei gehen und im folgenden in einem großen Linksbogen den flachen, oberen Teil des immer noch recht großen Sonnblickkees erreichen können. Hier sehen wir bereits unser Tagesziel.

Den Gipfel bereits vor Augen, steigen wir in einigen Spitzkehren, am zuletzt steilen, aber sehr abgeblasenen Gipfelhang hinauf. Die Freude hält sich in Grenzen weil die Aussicht sehr dürftig ist. Aber hier können wir erst mal rasten und Brotzeit machen. Bis alle am Gipfel waren, verging doch einiges an Zeit. Die ersten fuhren bereits auf dem Aufstiegsweg ab.

Der aufgeweichte, schwere Schnee machte es uns nicht einfach. Aber ohne größere Blessuren kamen wir unten am See an. Jetzt kam nur noch der kurze Gegenanstieg zur Hütte.

 

An der Abseilstelle zum Ödenwinkelkees hinunter.

Nach einem schönen Hüttenabend stiegen wir mit voller Vorfreude aus den Betten. Mit den paar Handwerkern teilten wir uns das Frühstücksbuffet. Unser heutiges Ziel hatten wir mit den Johannisberg festgemacht. Ein relativ leichter aber langer Aufstieg stand uns bevor. Doch die ungewöhnliche Wärme bereits vor der Hütte und die fehlende nächtliche Abstrahlung, bedingt durch den wolkenverhangenen Himmel, führten zur weiteren Durchfeuchtung der Schneedecke.

Wir wollten uns das im weiteren Tagesverlauf anschauen und wenn uns die Bedingungen im steileren Bereich bei der Scharte und danach nicht gefallen, wollten wir abbrechen und umdrehen.

Wir starteten von der Hütte in Südöstlicher Richtung. Doch schon nach den ersten Metern mussten wir erkennen, dass es sich heute nicht mit einem Gipfel ausgehen wird. Die Schneedecke ist zu feucht und das Risiko wollten wir nicht eingehen. Wir wollten es aber wenigstens noch bis zur Ödenwinkelscharte versuchen. Aber kurz vor der Scharte brechen wir die Sache für heute ab. Wir müssen auf morgen hoffen. Auf der Hütte wurde noch von einigen die Saune besucht, ehe man an der Bar auf das Abendessen wartete. Am nächsten Morgen sah es zwar von der Abstrahlung her besser aus, aber es war eben doch schon Anfang Mai und die Temperaturen für diese Höhe einfach zu warm.

Dennoch wollten wir heute noch einen letzten Versuch wagen. Als Ziel hatten wir uns den Skiberg, den Hocheiser angeschaut. Mal schauen wie weit wir kommen.

Von der Rudolfshütte starteten wir früh am Morgen und stiegen erst einmal Richtung Hinteren Schafbichl auf, wo wir das erste Mal unsere Ski tragen mussten. Die anschließende Abfahrt wurde zur Geduldsprobe. Auf immer weniger werdenden Schnee gleiten wir zum Tauernmoos Stausee, wo wir die Ski bei der Überquerung wieder tragen mussten.

 

Unser Ziel der Hocheiser fest im Blick.

Auf der anderen Seite können wir endlich den Aufstieg zum Hocheiser beginnen. Dort treffen wir dann auch auf die Aufstiegsroute die vom Enzinger Boden her kommt. Es geht erst mal Richtung Osten auf eine große Ebene. Die Spur ist gut und wir kommen gut voran. Immer wilder wird die Landschaft. Weiter geht es nun leicht ansteigend entlang des Schwarzkarlriedel in Richtung des gleichnamigen Schwarzkarl. Dort passieren wir einen Geländeeinschnitt mit einem Fluss zur rechten, der teilweise schon aufgetaut ist. Zum Glück sehen wir nach ein paar Minuten eine Brücke. Ab hier haben wir bereits schon einen schönen Blick auf die Westabbrüche des Hocheisers.

 

Am Gipfel des Hocheisers.

Nach der Brücke orientieren wir uns links und nach kurzer Zeit steigen wir in Richtung Schwarzkarlscharte auf. Ab da müssen wir steil durch eine Rinne aufsteigen, ehe wir oben unter den Südabbrüchen des Scharkogels, auf 2700m stehen. Weiter geht es nun durch kupiertes Gelände, etwas steiler bis auf eine Seehöhe von ca. 2.870 m. Nun dreht die Spur zunehmend Richtung Süden und trifft auf das Obere Hocheiserkees.

Wir folgen nun dem Oberen Hocheiserkees zunehmend steiler werdend in Richtung Süden, bis wir am Ende auf den Gipfelgrat treffen. Diesem folgen wir mit unseren Ski bis zum Gipfel des Hocheisers. Endlich ein gscheider Skitourengipfel. Aber vor der Abfahrt graut uns schon. Nach einer ausreichenden Gipfelschau, einer kleinen Brotzeit ein paar Scherzen stiegen wir in unsere Ski und begannen mit der Abfahrt.

 

Was soll ich schreiben. Die oberen paar hundert Höhenmeter waren echt gewaltig, bester Pulverschnee und das Anfang Mai. Aber dann mit abnehmender Höher wurde der Schnee schwer, schwerer am schwersten. Bis er dann irgendwann gar nicht mehr da war. Den Rest des Abstiegs zum Enzinger Boden mussten wir wieder unsere Ski tragen.

 

Fazit: Wir wollten Skitouren und wir haben meistens Skitouren bekommen. Bedingt durch die warmen Temperaturen hatten wir, so denke ich, das Beste für uns rausgeholt. Die Rudolfs Hütte war die einzige Hütte die noch offen hatte. Die Touren waren trotz der Wärme alle noch mit geringen Leiden machbar. Also alles richtig gemacht!

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