Skitour Kuchelhorn übers Ebersbergtal
Teilnehmer: Robert, Stefan, zwei Bekannte von Stefan
Datum: 11.02.2018
Gipfel:
Kuchelhorn 2507m
Schwierigkeiten: ST II-III – 1900Hm
Lawine: 1
Wetter: Sonnniger Hochwinter Tag, Sehr kalt und windig!
Bedingungen: eine Mischung aus Pulver und windgepressten Schnee. Im Waldgürtel sehr schwierige Verhältnisse. Durch den sehr starken Wind und die Kälte insgesamt schwierige Verhältnisse.
Strecke: Hackerbauer 665m - Ebersbergkar - Kuchelnieder (Scharte 2.437 m) - Kuchelhorn 2507m - Kuchelnieder - Ebersbergkar - Hackerbauer 665m
Ein kleiner Überblick über unsere Runde. Ohne jeglichen Maßstab!
Da ich schon ein paar Mal auf dem Birnhorn gestanden bin, hatte ich den Berg eigentlich nicht mehr so recht auf dem Schirm. Aber nachdem mich Stefan und Robert überzeugt haben, dass das Birnhorn im Winter ein Muss ist, habe ich mich dann doch gefügt. J Quasi gezwungen zum Glück!
Wir fuhren über Bad Reichenhall und Lofer nach Weißbach, wo wir kurz nach dem Ort, in Frohnwies eine kleine Straße nach rechts zum Hackerbauer abzweigt. Hier parkten wir unser Auto und machten uns für den Aufstieg bereit. Wir sind zu fünft, Stefan, Robert und zwei mir unbekannte Freunde von Stefan.
Was für eine Aussicht.
Vom Hackerbauer folgen wir erst dem Wegweiser „Abk. Ebersberg“ durch den Wald, um dann auf einer Forststraße auf einen weiteren Wegweiser „Ebersberg“ zu stoßen. Hier zweigen wir nach rechts ab und folgen dem Sommerweg bis der Wald lichter wird. Nun wieder leicht linkshaltend im niedrigen Buschwerk, links unter ein paar sperrenden Felsen vorbei, bis wir, kurze Zeit später, wieder im lichten Wald die Ebersberg-Jagdhütte auf 1425 Meter erreichen. Hier machen wir kurz Trinkpause und schnappen uns einen Riegel.
War nicht mehr besonders angenehm...
Ab der Hütte steigen wir weiter durch lichten Wald leicht linkshaltend aufwärts ins freie Gelände des Eberbergkars. Hier empfing uns plötzlich ein gewaltiger Gegenwind, der uns die Luft zum Atmen nimmt. Schlagartig ist uns kalt, wir steigen ein paar Meter zurück und ziehen ein, zwei, viele Jacken an. Anschließend kämpfen wir uns weiter gegen den Wind, aber kommen gefühlt nicht weiter. Wir steigen immer schräg aufwärts unter Felsen entlang, über zwei Steilstufen, wo wir uns ohne Harscheisen weiter nach oben mogelten, bis sich links der steilere Schlusshang zum Kuchelnieder (Schidepot) auftut. Der starke Wind von vorne schleudert uns die Schneekristalle entgegen. Wir schützen uns mit Buff, Mütze und Brille vor den einschlagenden kleinen Bomben. Ich schwitze, aber friere auch. Ich habe alles an was ich im Rucksack habe, aber irgendwie krieg ich meinen Körper nicht auf Temperaturen. Wir entschließen uns nicht auf das Birnhorn weiterzugehen, sondern „nur“ auf das Kuchelhorn. Das zumindest von der Wegstrecke kürzer und weniger dem starken Wind ausgesetzt ist.
Ein Blick zur Passauer Hütte und den Mitterspitzen links davon.
Vom Kuchelnieder gehen wir mit Rückenwind nach links in die beginnenden Felsen. Über den spärlich markierten Sommerweg steigen und klettern (max. UIAA I+) wir über schneebedeckte Bänder und Felsen Richtung Kuchelhorn Gipfel 2507m. Nie schwierig aber durch die Kälte mit steifen Fingern weiß man nie recht, ob die Finger wirklich am Griff halten. Nach etwa 15 Minuten Aufstieg vom Skidepot stehen wir endlich auf dem Gipfel. Wir klatschen uns kurz ab, machen Fotos und steigen augenblicklich wieder Richtung Skidepot ab. Hier verpflegten wir uns nur kurz mit einem gefrorenen Riegel und einem Schluck Cola. Anschließend fuhren wir mit den Ski entlang der Aufstiegsroute zurück Richtung Parkplatz. Wir ließen es ohne Pause hinunterlaufen, bis wir am Waldgürtel auf deutlich angenehmere Temperaturen trafen. Hier machten wir unsere Jause. Frisch gestärkt ging es wieder weiter. Im Waldgürtel war es wegen der dicht stehenden Bäume und der Steilheit eine wilde Umspringerei. Es gibt sicherlich bessere Abfahrtsmöglichkeiten als die, die wir uns ausgesucht hatten. Aber auch wir kamen unten an und trafen uns am Parkplatz vom Hackerbauer.
Die Abfahrt war teilweise schon richtiger Genuss.
Fazit: Die Skitour auf das Kuchelhorn ist eine eindrucksvolle und sehr lange Skitour die am Schluss kurze Kletterei über Felsbänder bietet. Es ist zwar Schade, dass es sich mit dem Birnhorn nicht ausgegangen ist, aber mit dem Kuchelhorn haben wir witterungsbedingt völlig die richtige Entscheidung getroffen. Die Bedingungen waren eigentlich, mal abgesehen vom Orkan richtig gut. Windgepresster Schnee und Pulverschnee wechselten sich ab. Die Spur, die noch nicht zugeweht war, war gut. Vielleicht komme ich mal wieder, wenn mich jemand überzeugen will, dass man auf dem Birnhorn mit Ski gewesen sein muss.
Berchtesgadener Gipfelprominenz. Hoher Göll, Watzmann und Großer Hundstod. v.l.n.r.
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