· 

Skitouren um die Pizzini Hütte - Suldenspitze - Schrötterhorn - Monte Cevedale - Zufallspitze

Skitouren um die Pizzini Hütte

Teilnehmer: Robert, Michael und Stefan

Datum: 24.-25.03.2018

Gipfel:

Suldenspitze 3376m

Schötterhorn 3386m

Cevedale 3769m

Zufallspitze 3757m

Schwierigkeiten: 40° ST II-III

Lawinenlage: 3

 

Strecke: Sulden 1870m - Bergsstation 2610m - Suldenferner - Suldenspitze 3376m - Janiger Scharte - Schrötterhorn 3386m - Janiger Scharte - Suldenspitze 3376m - Direktabfahrt zum Rifugio Pizzini-Frattola 2706m - Übernachtung - Cedecferner - Cevedale 3769m - Zufallspitze 3757m - Zufallspitze Südostgrat -  Fürkelescharte - Abfahrt Fürkeleferner bis Pkt.2860m - Aufstieg Langenferner - Tri Cannoni - Eisseepass 3170m - Suldenferner - Skipiste - Sulden 1870m

 

Skitouren im Ortler Gebirge sind immer ein Highlight. Zum einen sind die Berge für Ostalpenverhältnisse ziemlich hoch und zum anderen hat man fast von jedem Gipfel eine grandiose Aussicht auf Königsspitze, Zebru und Ortler.

Diesmal bin ich mit Robert, Michael und Stefan unterwegs. Wir fuhren mit der Bahn in Sulden (1870m) zur Bergstation nahe der Schaubachhütte (2610m) auf. 

 

 

Die Königsspitze, Monte Zebru und Ortler beim Aufstieg zur Suldenspitze.

 

Von der Bergstation ging es dann endlich auf unseren Ski an einer LVS Kontrollstation vorbei Richtung Suldenferner. In einem weiten Rechtsbogen stiegen wir zu einer ersten Steilstufe auf, die in das flachere Gletscherbecken nördlich vom breiten Gipfelrücken der Suldenspitze führt. Über eine weitere Steilstufe suchten wir uns durch offene Spaltenzonen hinauf. Oberhalb der Zone war es Richtung Südwesten nicht mehr weit zur Janinger Scharte, wo wir recht das Schötterhorn und links den Weg auf die Suldenspitze sahen. Da noch gut Zeit war, probierten Robert und ich das Schrötterhorn zu besteigen.

Gesagt, getan. Erst noch mit Ski, dann angenehm ohne Steigeisen im Stapfschnee und den Ski auf dem Rucksack stiegen wir, über einen sehr steilen Firnrücken, der sich dann zu einem schmalen Firngrat verengte, zum Schrötterhorn auf. Oben angekommen, hatten wir beiden kaum Platz gemeinsam am höchsten Punkt zu stehen.

Am Gipfel angekommen, hat man einen sensationellen Ausblick auf die Gipfelflanke der Königsspitze. Hier genießen wir die Aussicht einen Moment. Wir schießen ein paar Fotos und gratulieren uns zu diesem eher leichteren, aber steilen Aufstieg. Ich stieg als erstes auf unseren zuvor gemachten Stufen zurück zur Janniger Scharte ab.

In der Scharte angekommen stiegen wir wieder in unsere Ski und gingen zu den anderen beiden, die bereits auf der Suldenspitze auf uns warteten.

 

Auch hier hatten wir wieder eine super Aussicht. Genau das liebe ich so an der Ortler Gruppe. Von fast jedem Gipfel kann man Königsspitze, Zebru und Ortler sehen.

Von der Suldenspitze nahmen wir eine Direktabfahrt vom Gipfel, die uns in sehr steilem Gelände schnell zu unserem Stützpunkt für die Nacht, das Refugio Pizzini-Frattola bringen soll. Durch etwas Glück und einer guten Routenwahl kamen wir ohne Gegenanstieg beim Rifugio Pizzini-Frattola auf 2706m an.

 

Im Rifugio bezogen wir unsere Zimmer und sammelten uns im Gastraum. Hier planten wir unseren morgigen Tourentag. Geplant wäre, dass wir morgen früh vom Refugio starten und dann über einen steilen Gletscherarm des Vedretta di Cedèc auf das Hochplateau unter dem Monte Cevedale aufsteigen. Von dort wollen wir dann den Monte Cevedale und die beiden Zufallspitzen besteigen, um dann über den Eisseepass wieder in das Suldener Skigebiet zurückzukommen. Auf alle Fälle ein anspruchsvolles Unternehmen, dessen Erfolg besonders von den Verhältnissen am steilen Gletscherarm abhängt.

Das Wetter soll morgen gut werden und so steigt die Vorfreude. Wir fühlen uns auf der Hütte richtig wohl und auch der Wein schmeckt richtig gut. Die Hütte ist für italienische Verhältnisse sehr gut ausgestattet und das Essen ist hervorragend.

 

Am nächsten Morgen stiegen wir bei richtig eisigen Temperaturen auf direkten Weg, sehr steil durch westalpenähnlichen Spaltenbrüchen auf dem Gletscherarm des Cedécferners hinauf.  Fast von Beginn an hatten wir die Harscheisen montiert. Über steile Spitzkehren auf pickelharten Firn gewannen wir schnell an Höhe.

Wir kamen richtig schnell voran, nur die Kälte an sich und die leichte Brise, die von oben her zu uns herunter wehte, machte uns Finger, Kinn und Nase gefühlslos. Ich zog mein Buff weit ins Gesicht, meine warmen Handschuhe und meine Hardschell an.  Aber leider ohne Erfolg. Michael und Robert hängen ein wenig nach. Ich will aber nicht warten und überzeuge Stefan bis nach oben zur Sonne zu steigen. Dort wollen wir auf die beiden warten.

 

Auf dem Plateau angekommen können wir auch schon die Einsattelung vor dem Gipfelaufbau des Cevedale und der Zufallspitze sehen. Hier wartet auch schon die Sonne, mit ihren warmen Strahlen. Hier können wir es aushalten. Die beiden anderen kommen bald und wir steigen gleich weiter mit Ski bis zur oberen Schulter. Dort machen wir Pause, bauen unsere Steigeisen an die Schuhe und binden die Ski an den Rucksack. So steigen wir Richtung des schmalen Gipfelgrats auf, der uns dann in wenigen Augenblicken zum Gipfel des Monte Cevedale leitete. Am schönen Gipfelkreuz auf 3769 Meter bestaunen wir die Berge im Umkreis. Was für eine Aussicht!

 

 

 

Zufallspitzen mit Cevedale und die Casatihütte in Bildmitte

Am Gipfel machten wir nur kurz Pause, Stefan drängte ein wenig, was mich stresst. Ich würde diese Aussicht einfach länger genießen. Er eilte vom Gipfel zurück zur oberen Schulter und weiter auf die südlicher Seite des Verbindungsgrats Richtung Zufallspitzen. Alles in Allem ein unschwieriger Aufstieg im leichten, kombinierten Gelände zum höchsten Punkt. Hier machten wir wieder nur ein kurze Pause, ein Riegel, ein wenig Tee und ein paar Fotos, das muss reichen.

 

Als Abstieg wählten wir den Südostgrat zur Fürkelescharte, denn Stefan wusste, dass die Ostflanke von der Scharte in Richtung Marteller Hütte bei guten Verhältnissen toll abzufahren ist. Wir dagegen fuhren bei eher mäßigen Verhältnissen kraftraubend bis Punkt 2860m ab. Auf Grund der großen Kälte firnte der Osthang nicht auf und wir mussten in bestem Bruchharsch auf dem Fürkeleferner abfahren. Anschließend stiegen Stefan und ich dann am Langenferner wieder Richtung Eisseepass auf, wo die Robert und Michael warten sollten.

Ein ziemlich flacher und windstiller Aufstieg an den Tri Cannoni vorbei, brachte uns mächtig ins Schwitzen. Am Schluss stiegen wir nur noch mit dem T-Shirt bekleidet auf. Nach zwei schweißtreibenden Stunden kamen wir endlich am Eisseepass an. Dort erwarteten uns wie vereinbarte Michael und Robert. Wir machten noch einmal Pause, bestaunten ein letztes Mal die Aussicht und feierten die zurückliegenden beiden Tage. Vom Eisseepass fuhren wir über den Suldenferner und später auf der Piste Richtung Sulden zum Parkplatz ab.

 

 

Fazit: Diese Runde hat es in sich! Tolle Ausblicke, steile Abfahrten, Hohe Gipfel, Firn, Eis, Pulver und feinsten Bruchharsch und mit der Pizzini Hütte einen überraschend guten Stützpunkt. Hochtourenherz was willst du mehr.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0