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Skihochtour Granatenkogel 3304m - Ötztaler Alpen

Skitour Granatenkogel Nordabfahrt - Ferwalltal

Teilnehmer: Robert

Datum: 22.04.2018

Gipfel:

Granatenkogel 3304m

Schwierigkeiten: 52° ST III – 1480Hm

Lawine: am Vormittag 1 Am Nachmittag 2

Wetter: sonnig

Strecke: Parkplatz - Schipiste Nr.12/13- Verwalltal - Zollhütte 2500m -kleiner Ferwallferner - Steilstufe - Scharte - NW Grat 1+ - Granatenkogel 3304m - Abfahrt über NW Flanke - Kleiner Verwallferner  - Zollhütte - Verwalltal - Schipiste Nr.12/13 – Parkplatz

 

 

Der Granatenkogel liegt in den Ötztaler Alpen südlich von Obergurgl. Er ist eine fantastische hochalpine Skitour auf den formschönen Gipfel mit herrlichen Ausblicken zu den weiteren zahlreichen Eisriesen der Ötztaler Alpen im Gurgler Kamm. Man kann fast sagen, dass er noch ein Geheimtipp ist. Hier sieht man fast das ganze Tourengebiet westlich von Obergurgl ein. Da wir vor kurzem schon mal in den Gurgler Bergen waren, wollten wir die Gunst der Stunde nutzen, dieser tollen Saison noch ein Ausrufezeichen hinzuzusetzen.

 

Im Ferwalltal. Zapfig kalt wars im Schatten. Hinten wir unser Ziel, der Granatenkogel schon angeleuchtet.

Von der Talstation der Festkogelbahn auf der Schipiste Nr.12 oder Nr.13 steigen wir Richtung Süden über eine Steilstufe mit Harscheisen an. Anschließend verflacht sich das Gelände bei Punkt 2200m und man gelangt mäßig steil ins Ferwalltal rein. In angenehmer Steilheit steigen wir an Zollhütte (2502m) vorbei und gelangen schließlich zum kleinen Ferwallferner. Über den westlichen Gletscherlappen führt uns die Spur sehr steil (bis 40°) in eine Scharte (3076m) und zu Fuß mit Schi am Rücken über den luftigen NW-Grat (UIAA I+) auf den etwas niedrigeren N-Gipfel des Granatenkogels (3304m). Dort machten wir Pause und überlegten wie wir runter fahren sollten. Entweder zurück zur Scharte oder aber über die Nordflanke.

In der steilen Flanke zur Scharte.

Da wir früh genug dran waren, könnten wir die in die Nordflanke einfahren. Dort geht es erst gerade, dann ein bisschen nach links haltend in 40-45° Steilheit das erste Drittel der Flanke runter. Vor lauter „Pulverrausch“ übersahen wir die Ausfahrt nach links, die uns wieder zum Gletscherlappen der Nordflanke zur Aufstiegsspur führen würde. Da wir nicht wieder aufsteigen wollten, versuchten wir unser Glück in der Flucht nach vorne. Das Gelände wurde Steiler und Steiler und an Skifahren war nicht mehr zu denken. Einzig umspringen und abrutschen konnten wir an dem bockharten Untergrund. Als wir dann im unteren Drittel an eine ca. zwei Meter breite Engstelle kamen, mussten wir die Ski kurz Richtung Tal stellen. Schnell an Geschwindigkeit zunehmend ließen wir die Ski laufen. Anschließend fuhren wir nach links auf den flachen Gletscher raus.

Mir zitterten die Knie ganz schön und so war ich richtig froh auf dem flachen Gletscher zum Stehen zu kommen. Alles weitere war nur noch Genuss.

Am Gipfel.

Fazit: Tolle aber ungeplante Steilabfahrt die mir alles abverlangte. Abwechslungsreiche Tour bei der man ohne Harscheisen auf der Piste am Anfang keine Chance hat. Wir hatten im freien Gelände eine gute Spur, die uns gut zur Scharte leitete. Am NW Grat je nach Verhältnisse max. UIAA I+. Die Abfahrt über die Nordflanke kann je nach Routenwahl zwischen 45° und 52° liegen.

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