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Skitour Lüsener Fernerkogel - Stubaier Alpen

Skitour Lüsener Fenerkogel

Teilnehmer: Robert

Datum: 29.04.2018

Gipfel:

Lüsener Fernerkogel 3298m

Schwierigkeiten:  ST II-III – 1700Hm – bis 45° - UIAA II im Fels

Lawine: 1, im Tagesverlauf 2

Wetter: sonniger Wintertag bei -2 Grad

Bedingungen: Im Aufstieg pickelharter Schnee, in der Abfahrt feinster Firn! Top Verhältnisse!

Wetter: sonnig, Frühjahrsverhältnisse mit einer gewaltigen Föhnmauer ein bisschen südlicher

Strecke: Gasthaus Lüsens 1636m - Talstation Materialseilbahn (Westfalenhaus) Fernerboden - Steilstufe - Lüsenser Ferner - Gipfel 3298m - Ostrinne – Lüsener Ferner – Steilstufe – Gasthof Lüsens 1636m

 

Fast 1700 rassige Abfahrtsmeter bietet der erstklassige Skiberg Lüsenser Fernerkogel. Von Freunde und Bekannte hörte ich immer von der wilden und großartigen Skitour auf den Fernerkogel. Wenn man auf dem Parkplatz vom Gasthof Lüsens steht, dann ragt der Fernerkogel hoch hinauf und man kann sich gar nicht vorstellen, dass man da mit Ski aufsteigen kann. Probieren wollen Robert und ich es trotzdem.

Ein mächtiger Koloss, der Lüsener Fernerkogel vom Parkplatz aus gesehen.

Vom Parkplatz steigen wir gemächlich auf dem gesperrten Fahrweg neben der Langlaufloipe Richtung Süden. Heute haben wir es nicht eilig, denn wir wollen dem Schnee die Zeit geben, weich zu werden. Wir steigen weiter immer Richtung Talschluss auf eine deutlich eingeschnittene Schlucht inmitten des Steilhangs zu. In der Bachschlucht wenden wir uns nach rechts hinaus in freies und steiles Schrofengelände. Hier ziehen wir an einer geeigneten Stelle unsere Harscheisen auf. Der ausgefahrene Hang ist pickelhart. Auf ziemlich direkten Weg steigen wir in einigen Spitzkehren auf, um anschließend nach links hinauszuziehen. Hier wird es flacher und wir steigen dann endlich über weitläufiges Gelände und in vielen Spitzkehren immer weiter nach oben.

Am Ende der Nordflanke wenden wir uns wieder nach rechts und erreichen über einen etwas steileren Aufschwung den flachen, weiten Gletscherboden des Lüsenser Ferners. Am Gletscherboden drehen wir nach rechts, in westliche Richtung ein. Zum Fernerkogel steigen wir nach rechts über eine steile, rampenartige

Robert am teilweise recht ausgesetzten Gipfelgrat. Ganz hinten rechts mit der kleinen Nordflanke, das Wilde Hinterbergl. Ganz hinten der mächtige Schrankogel.

Aufstiegsmöglichkeit über die Plattige Wand nach rechts oben. Hier müssen wir die Ski für etwa 150 Meter abnehmen und über blockige Felsen zu Fuß steigen. Nach einer ausgeprägten Rippe steigen wir wieder in unsere Ski und drehen nach in einem großen Linksbogen auf den Rotgratferner zu, den wir ungefähr bei 3045m betreten.

Jetzt folgen wir in nordwestlicher, später dann in westlicher Richtung in die Gipfelscharte links unter dem Lüsenser Fernerkogel. Hier machen wir Skidepot und bereiten uns für die leichte Kletterei auf dem zum Gipfel führenden Blockgrat zu. Über einen wenig Schwierigen aber manchmal ausgesetzten (max. UIAA II) Blockgrat steigen wir zum höchsten Punkt auf. Ich komme als erstes an, und warte dann bei fast windstillen Verhältnissen, bis Robert zu mir aufschließt. Wir bestaunen die Berge um uns. Eine gewaltige Gipfelschau! Wir machen kurz Brotzeit und steigen dann den Blockgrat wieder ab. In der Scharte warten wir noch ein wenig bis der Schnee auffirnt und bei dieser Gelegenheit besprechen wir beim Skidepot die uns bietenden Abfahrtsmöglichkeiten. Da es gute Verhältnisse hat, die Lawinenlage auch gut ist und wir den Rückweg über die Plattige Wand vermeiden wollten, gab es für uns nur die Abfahrtsvariante über die sehr steile Ostrinne. (45°)

Der Lüsener Ferner mit Rinnenspitze und dem Tourengebiet der Franz Senn Hütte.

Dabei fahren wir nicht über die Plattige Wand zum Gletscherboden zurück, sondern halten uns am Rotgratferner Richtung Osten, auf eine Rinne zu, die Ostrinne. Hier öffnen sich zwei Rinnen vor uns. Wir überlegen kurz und checken nochmal die Karte, ehe wir in die rechte einfahren und unten, am Beginn der Gletscherzunge auf den Anstiegsweg treffen und zum Parkplatz zurück gleiten können.

 

Fazit: Eine großartige, abwechslungsreiche und spannende Tour. Eine steile Nordflanke, ein Blockgrat, ein Gipfel mit Aussicht und eine Steilrinne. Was will ein Tourengeher Herz mehr! Wenn die Kondition und das Skifahrerische Können passt, dann ist diese Tour ein Highlight. Der Lüsener Fernerkogel ist mit Sicherheit eine der Touren, die man öfter machen kann!

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