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Trainingslager 2017 - Lanzarote

Trainingslager 2017

Datum: 05.03.2017 bis 12.03.2017

Teilnehmer: Andrea, Markus, Brigitte, Wolfi, Christoph, Kathrin, Hans

Gipfel:  ca. 380 Radkilometer / 3200 Höhenmeter – 78 Laufkilometer – 3,5 Schwimmkilometer

 

 

Ein Jahr ohne Trainingslager? Für Markus und mich war das zum jetzigen Zeitpunkt nicht denkbar. Zum ersten Mal ohne die laufstilanalyse Jungs und Mädels wollten Markus und ich ein Trainingslager abhalten, bei dem sowohl das Training als auch der Urlaubsfaktor zum Tragen kam. Natürlich fehlte ein wenig der Drive von Ralf und seiner Trainingsgruppe, um den letzten Willen aus einem raus zu kitzeln, aber das war für mich zumindest nicht der Hauptfokus der Woche auf Lanzarote. Es war mit der Organisation der Flüge, wer wann kam und wer wann wegflog nicht einfach für Markus, der die Hauptarbeit mit dem Flügen hatte. Auch die Hotelbuchung und die Miete der Räder war nicht einfach. Aber am Ende hat er (wir) alles hinbekommen. Danke nochmal hierfür.

Wie schon erwähnt sollte das Ziel heuer Lanzarote sein. Eine interessante Vulkaninsel mit einem der berühmtesten und anspruchsvollsten Triathlon Strecken auf der Welt. Ich freute mich auf die Insel. Andrea musste arbeitsbedingt später wegfliegen und so war ich die ersten Tage allein in unserem 3 Sterne Apartment in Puerto del Carmen.

 

Zur unchristlichen Zeit traf ich mich mit Wolfi am Park and Ride Parkplatz des Münchner Flughafens. Dort fuhren wir mit dem Bus zum Gate und trafen dort Markus und Brigitte mit Ihrer Tochter Emma, die bis kurz vor dem Abflug noch richtig krank war. Aber pünktlich zum Abflug war sie wieder fit. Keine Minute zu früh!

In Lanzarote angekommen, wurden wir nach der Gepäckausgabe von Shuttledienst des Hotels bereits erwartet. In unserem Hotel, dem Relaxia Lanzaplaya waren unsere Zimmer noch nicht fertig hergerichtet, deshalb gingen de Winkls zum Essen, Wolfi, Christoph, Hans und ich holten derweil die Räder vom „Renner Bike“. Am Nachmittag bestückten wir unsere Leihräder und machten uns auf die Einrollrunde. Vom Bikeshop bekamen wir einen Tipp für unsere Einrollrunde. Für die knapp 60 Kilometer mit 800 Höhenmeter brauchten wir fast drei Stunden. Was nicht an unserer Kondition lag, sondern an den brutalen Gegenwind, der uns fast verzweifeln ließ.

 

Am Hotel zurück erholten wir uns bei einer Dusche und fielen über das Abendbuffet her. Bei einem kleinen Bierchen ließen wir den ersten, anstrengenden Tag ausklingen.

Am zweiten Tag wollten wir mal eine Inselrunde mit dem Rad machen. Vorsichtig planten wir etwas über 100 Kilometer Runde, denn wir wussten wir sehr wir gestern zum Kämpfen hatten. Wir starteten zu fünft. Aber der Mega lange Anstieg nach San Bartolome musste Hans abreißen lassen. Er wollte seine eigene Tour fahren, das Tempo war ihm einfach zu hoch. War zwar schade, aber es half nichts. Zu viert drückten wir weiter gegen den Wind, der uns sogar Bergab nur 18 Km/h fahren ließ. Endlich in Arrieta angekommen, machten wir bei einem Tante-Emma-Laden Pause, füllten unsere Riegel und Cola Vorräte auf und machten uns wieder auf den Weg. Über eine kleine Serpentinen Straße gelangten wir in ein wunderbar grün bewachsenes Hochtal, das mir sehr gefiel. Denn es war so anders als der Rest der Insel. Farbig, Grün, und nicht wie der schwarzbraune Einheitsbrei der restlichen Insel. Am liebsten wäre ich stehen geblieben und hätte mich in das Grün gelegt. Aber meine drei Begleiter wollten weiter. Je höher wir kamen des mehr Nebel zog auf. Erst als wir bei der Abfahrt wieder tiefer kamen, verzog sich der Nebel und die Schwarzbraune Landschaft nahm uns wieder auf. Hier hatte auch Christoph genug und wollte auf dem schnellsten Weg zurück zum Hotel, seit einiger Zeit plagten Ihm Magenprobleme und deshalb brach er ab. Nur noch zu dritt, folgten wir der Straße an der Nordküste nach La Santa um in den Nationalpark Timanfaya zu kommen. Trotz der Farblosigkeit ein faszinierender Ort. Es sah auch wie auf dem Mond. Wir hielten immer wieder mal und machten Fotos. Ich war begeistert. Über Uga fuhren wir zurück nach Puerto del Carmen. Am Hotel angekommen kontrollierte ich meine Uhr. 120 Kilometer bei 1800 Höhenmeter. Nicht schlecht, ich fühlte mich noch gut und deshalb vereinbarten wir einen Koppellauf, den wir an der Strandpromenade machten. Mit einer 04:40er Pace donnerten wir zwischen den Spaziergängern durch. Über einen Supermarkt holten wir uns noch das eine oder andere Sixpack und genossen auf dem Apartmentbalkon den Abend.

Am dritten Tag verabredeten wir und zu einem Morgenlauf vor dem Frühstück. An der Strandpromenade konnten wir wieder mal gegen den Wind kämpfen. Gut 12 Kilometer waren es am Ende und ich war ziemlich aus der Puste.

 

 

Nach dem Frühstück wollten Wolfi und ich mal das nahe Schwimmbad besuchen und auschecken ob und wie man das benutzen kann. Um einen kleinen Koppeleffekt zu bekommen, liefen wir die paar Kilometer zum Bad und konnten problemlos das 20 Meter Becken benutzen. Es waren zwar nur 20 Meter Bahnen aber besser als nichts. Nach 2000 Meter mit einigen Sprints ließ ich es gut sein und wir entspannten noch kurz auf einen der Liegen neben dem Becken ehe wir zurück zum Hotel liefen.

Den mittlerweile obligatorischen Morgenlauf ließen wir am heutigen Ruhetag sausen. Trotz aller Ruhe wollten wir ein wenig mit dem Rad rum cruisen und fuhren Richtung Süden und Playa Blanca. Auf der steilen Stichstraße zum Meer hinab hatte ich den Schreck meines Lebens. Zwar war der Wind schon wie auch die vorherigen Tage ziemlich stark, aber man kann sich irgendwann drauf einstellen das man einfach ein paar mehr Watt braucht, um voranzukommen. Aber wenn der Wind böig wird, dann hat der Spaß ein Loch. Damit kann ich einfach nicht umgehen. Bei der schnellen Abfahrt mit etwa 70 Stunden Kilometer nach Playa Blanca wurde ich von einer Windböe um einen Meter nach rechts versetzt. Das Rad taumelte, aber ich konnte gerade noch, mit großen Schwierigkeiten einen Sturz in die scharfkantigen Lavafelsen am Straßenrand verhindern. Ich hielt mitten auf der Straße an, stieg vom Rad und setzte mich neben den Straßenrand. Wolfi kam nochmal heraufgeradelt und fragte was los ist. Markus war gefühlt schon beim Bier am Strand. Ich stieg nach einer gefühlten Ewigkeit langsam wieder aufs Rad und rollte den Rest der Abfahrt hinunter. Dort trafen wir beim Kreisverkehr Markus. Wir fuhren gemeinsam die restlichen Meter zum Meer. Anschließend setzen wir unsere Tour Richtung El Golfo weiter. Ausnahmsweise lies der Wind eine angenehme Fahrweise zu. Doch die Pace die Markus und Wolfi vorlegten war nicht von dieser Welt. Ich hatte ziemlich große Schwierigkeiten den beiden zu folgen. Wie von der Tarantel gestochen fuhren die beiden Richtung La Hoiya. Hier machten wir kurz einen Fotostopp und folgten der LZ-703 nach El Golfo. An der Küstenstraße hatten wir immer wunderbare Blicke auf die Küste und das Meer. In El Golfo entschieden Wolfi und Markus das sie noch durch den Timanfaya Nationalpark fahren wollten. Das war für mich heute zu viel. Ich entschied, dass ich über Yaiza zurück nach Puerto del Carmen fahren werde. Denn der Schock meines heutigen beinahe Sturz saß noch tief und außerdem kam heute Andrea auf der Insel an. Da wollte ich natürlich da sein. Am Hotel bin ich nach 71 Kilometer und 860 Höhenmeter angekommen. Da ich noch nichts von Andrea gehört hatte, schnürte ich meine Laufschuhe und genoss einen gemütlichen 18 Kilometer Lauf entlang der Küste. Ich musste das ganze verdauen, aber danach war ich wieder bei mir. Und dann war auch Andrea da. Brigitte hatte Ihr unser Apartment gezeigt und dann war die Freude groß. Am Abend saßen wir dann alle das erste Mal komplett am Tisch und hatten einen lustigen Abend.

Heute war der Freizeitpark Rancho Texas Park auf dem Zettel. Als mein erster Pausentag war es ein schönes Ziel. So sehr der Park überall auf Lanzarote gepriesen und beworben wird, so sehr enttäuschte er bei uns. Der Eintritt war teuer, keine Gruppenermäßigung oder Kinderabzug. Nix dergleichen. Der Park an sich war nicht übel. In Deutschland würde man sagen „gut gemeint, trotzdem Scheiße“. Von Tierschutz und Artgerechte Haltung hat man anscheinend noch nichts gehört.

 

Andrea fuhr mit den anderen zurück zum Hotel, um sich in der Hotelnahen Umgebung ein wenig umzuschauen. Ich lief mit Markus direkt vom Parkplatz des Parks weg auf teilweise unbefestigten Wegen, steiniges und steiles Gelände auf einen neben der Ortschaft Tias aufragenden Hügel. Vom Gipfel hatten wir einen großartigen Ausblick auf die umliegende Landschaft. Auf dem Weg nach Hause ließen wir es krachen. Trotz der hohen Temperaturen gaben wir Gas. Als wir zu Hause beim Hotel waren, stand auf der Uhr 16 Kilometer und 650 Höhenmeter. Zufrieden gingen wir nach dem Duschen zum Abendessen. Die anschließende Bummelrunde durch Puerto del Carmen mit Sonnenuntergang war schon richtig schön.

Heute am sechsten Tag unseres Aufenthalts wollten wir uns die Insel mit dem Auto anschauen. Genau passend, dass die Abholstation 13 Kilometer von unserem Hotel entfernt war, denn so konnten Markus, Christoph und ich mit einem guten Morgenlauf unsere Seat Ibizas an der Abholstation abholen. Nach dem Frühstück und der fälligen Dusche teilten wir uns in Fahrgemeinschaften auf und Richtung Norden. Unser erstes Ziel war ein wunderbar gelegener Kakteengarten. Richtig schön konnte man auf den Wegen durch die stachligen Pflanzen marschieren. Unser nächstes Ziel war der Mirador de Haria etwas über der Ortschaft Haria. Hier hat man normalerweise einen tollen Ausblick auf die Nachbarinseln aber der Saharasand in der Luft trübte die ganze Sache ein wenig ein. Wieder im Auto ging es zu unserem nächsten Ziel, dem Küstenstädtchen Orzola. Hier fühlten wir uns auf Anhieb wohl, deshalb suchten wir uns ein Restaurant und genossen die Zeit bei einem tollen Mittagessen mit Fisch und Eis als Nachtisch. Den Nachmittag verbachten wir beim Höhlensee Jameos del Aqua, wo wir uns auch einen Kaffee gönnten. Erst kurz vor 18:00Uhr kamen wir wieder zu Hause beim Hotel an. Das obligatorische Gute Nacht Bier konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Am siebten Tag fuhr Markus noch vor Sonnenaufgang mit dem Rad eine Runde. Weiß der Geier was Ihm getrieben hatte, aber Andrea und ich frühstückten erst einmal mit den anderen und gerade wie wir uns von Tisch erhoben, kam Markus daher. Wolfi und ich warteten auf Ihn bis er fertig war und schon gings mit unseren Rennern nach Playa Blanka, um meine Geister zu besiegen. Ich wollte diese Stichstraße zu der kleinen Küstenortschaft noch einmal fahren, um die Sache gut zu beenden. Aber wieder versetzte mich der Seitenwind eine Breitseite und ich kam wieder ins Schlingern. Deutlich langsamer fuhr ich weiter und trad dann die bereits am Kreisverkehr wartenden Wolfi und Markus. Ohne Stopp fuhren wir weiter nach El Golfo und von dort weiter durch den Timanfaya Nationalpark. Bei Mancha Blanca nahm ich dann den kürzesten Weg nach Puerto del Carmen, während Markus und Wolfi noch eine Runde weiter nach Norden gegen den Wind drückten.

In Puerto del Carmen angekommen, fuhr ich gleich zum Bikeshop, wo ich mein Rad zurückbrachte. Beim anschließenden Koppellauf zurück zum Hotel ließ ich es gemächlich angehen. Am späten Nachmittag spazierte ich mit Andrea noch am Strand entlang und sahen Christoph und Markus mit den Kindern spielend zu. Ein schöner Ausklang an unserem letzten Tag.

 

Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen und ließen uns zum Flughafen bringen. Ein wunderbares Trainingslager ging zu Ende.

Fazit: Das Wetter war bei unserer Woche hervorragend, Die Temperaturen gingen teilweise an die 30 Grad heran. Aber der Wind machte es uns schon ziemlich hart. Mir persönlich konnte mit den krassen Seitenwinden ganz schwer umgehen. Ich war einmal sogar kurz vor einem schweren Sturz.

 

Die Insel ist schön, aber keineswegs mit Teneriffa zu vergleichen. Mir schlug spätestens nach drei oder vier Tage die eintönige Landschaft aufs Gemüt. Mit meiner Kilometerleistung war ich zufrieden, obwohl mir die Führung und Motivation durch meinen Coach Ralf schon ein wenig fehlte. Eine schöne Sache war natürlich das Andrea schwanger allein nachgekommen ist, es waren noch ein paar schöne Tage zu zweit.

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