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Pidinger Klettersteig auf den Hochstaufen 1771m - Chiemgauer Alpen

Pidinger Klettersteig

 

Datum: 11.07.2010

Teilnehmer: Solo

 

Gipfel:

Hochstaufen 1771m

 

Wetter: Hochdrucklage

Schwierigkeiten: D – 1300Hm

Bedingungen: trockener Fels

 

Strecke: Parkplatz Urwies 450m - Einstieg Pidinger Klettersteig 1020m - Hochstaufen 1771m - Reichenhaller Haus 1750m - Steiner Alm 1085m – Parkplatz Urwies 450m

 

Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung und Helm.

 

Der Pidinger Klettersteig ist mittlerweile ein Klettersteig-Klassiker. In den Bayerischen Bergen ist er mit einigen anderen Klettersteigen zu den schwierigsten Klettersteigen zu zählen. Bei der Länge des Steigs aber auch wegen den anhaltenden Schwierigkeiten muss man konditionell schon was drauf haben.

 

Mangels an Tourenpartner fuhr ich am Sonntag allein ins Chiemgau. Am Parkplatz Urwies, seitlich von Piding gelegen, schulterte ich meinen kleinen Rucksack. Viel brauche ich heute nicht. Denn ich wollte bald wieder zurück sein. Vom Parkplatz stieg ich auf einem Forstweg Richtung Einstieg. Der Weg ist gut markiert und auch gut beschildert. Nach knapp einer Stunde bin ich kurz unterhalb des Einstiegs. Hier setze ich meinen Helm auf und ziehe meinen Gurt an. Da ich eh noch ein wenig Abstand zwischen den vor mir eingestiegenen Pärchen bringen will, genehmige ich mir einen kleinen Riegel und einen Schluck aus der Wasserfalsche. 

Steil unterwegs...

Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich heute gut drauf bin. Ich steige ein und bringe die ersten C Stellen hinter mich. Anschließend werden die Schwierigkeiten weniger. Ich steige eine Art Rinnensystem hinauf, wo die Schwierigkeiten B nicht überschreiten und ich einfach ohne Sicherung klettere. Oben ausgestiegen folgt die lange, ungesicherte Querung hinüber zum zweiten, deutlich schwierigeren Abschnitt. Hier überhole ich das Pärchen, wo der weibliche Part bereits über ihrem Limit ist und den männlichen Part verbal ziemlich fertig macht. Ich zeige den beiden den Steig zum ersten Notausstieg.

Wieder zurück in der Spur finde ich gleich wieder mein Tempo. Jetzt kommen die schwersten Stellen des Klettersteigs. Ich steige auf einen steilen Pfeiler C/D, ehe es kurz flach wird und das Seil zum zweiten Steilstück führt. Hier zweigt auch der Notabstieg ab, der aber zuerst auch nicht über einfaches Gelände führt.

 

Über eine Steile Rinne C/D und eine steile, aber kurze Wandstelle C erreiche ich den zweiten Pfeilerkopf. Hier wende ich mich nach links und quere im leichten A/B Gelände hinüber in einen großen Schuttkessel. Von dort steige ich über eine Felsrippe in einen zweiten Schuttkessel direkt unter der letzten Steilwand. Hier ist auch eine kleine Bank, wo man vor den Schwierigkeiten noch einmal Krafttanken kann.

Jetzt beginnt der plattige Teil des Klettersteigs. Hier melden sich bereits Bizeps und Trizeps zu Wort. Über teilweise sehr steile, glatte Wandstellen (max. D) führt mich das Seil auf einen weiteren Pfeiler und Richtung Ausstieg.

 

Am Ausstieg angekommen, folge ich einen Steig zwischen Latschenkiefern durch die letzten Höhenmeter zum Gipfel auf 1771m. Etwas unterhalb des Gipfels raste ich erstmal. Vom Chiemsee bis zu den Gletscherreisen habe ich alles im Blick. Gewaltig!

 

Beim Abstieg über den Normalweg will ich es noch einmal richtig krachen lassen. Ich folge den Wegweisern Piding/Urwies und laufe die steilen Steige runter. Erst noch durch steiles Felsgelände, später durch den Wald, der mir eine gewisse Abkühlung bringt. Weiter folge ich den Wegweisern Richtung Urwies und erreiche, nach dem ich zuvor die Forststraße runtergelaufen bin, den Parkplatz Urwies. Pünktlich um 12Uhr Mittagszeit bin ich wieder am Auto.

Am Ausstieg.

Fazit: Dieser Klettersteig ist kein reiner Sportklettersteig. Mit alpin angehauchten, ungesicherten Abschnitten fordert er schon ein gewissen Maß an Vorkenntnissen. Auch Kletterkenntnisse sind von Vorteil um den Klettersteig genießen zu können. Die ungesicherten Querungen sind nicht schwer aber ein Absturz wäre fatal. Da die technisch schwierigsten Stellen im obersten Bereich liegen, sollte man schon zu sich ehrlich sein, um nicht einen Einsatz der Bergwacht zu provozieren.

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