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Plattenvariante - Steinberg 2065m Berchtesgadener Alpen

Alpin Klettern

Datum: 04.06.2012

Teilnehmer: Teilnehmer des Grundlehrgangs zum FÜL Bergsteigen

Gipfel:

Steinberg 2065m

Schwierigkeiten: UIAA IV / 340m – 10 Seillängen II / IV / IV / IV- / II / II / I / I / II / III

Alternativ kann man nach der fünften Seillänge nach links zum Steinberg Gipfel aufsteigen.

Wetter: Stark bewölkt, angenehme Temperaturen

Verhältnisse: trockener Fels, gut abgesichert. Einsteigerkletterei

Ausrüstung: Helm, Gurt, Kletterschuhe, 8 Expressen, 50 Meter Seil, Schlingen, Abseilgerät, Bergschuhe zum Absteigen

 

Zustieg zur Wand: Von der Hütte über markierten Weg zu den Plattenrouten des Steinbergs aufwärtssteigen. Der Einstieg ist bei markanten Riss.

Die geneigten Platten des Steinbergs, sind von der Blaueishütte nur einen Katzensprung entfernt. Es handelt sich hierbei um leichte, bestens abgesicherte Einstiegskletterei, deshalb tummeln sich in den Reibungsplatten jede Menge Kletter-Grundkurse. Auch unsere beiden Bergführer wollen sehen, was wir schon können, wie wir uns im leichten Klettergelände bewegen und ob wir den Seilschafts-Ablauf draufhaben. Das finale Abseilen über die gesamte Route gehört für die beiden ebenso dazu, obwohl es einen guten Abstiegsweg gäbe.

Die schrägen Platten des Steinbergs.

Aber wir sind ja hier da, um unser Können zu zeigen und neues zu lernen. Also gingen wir am Morgen nach dem Frühstück zum Einstieg und teilten uns in Dreier Gruppen auf. Unsere Planung sah vor, dass wir die ganze Platte bis zum Einstieg der Schärtenspitze Nordostwandroute klettern, dann die oberen Seillängen im leichten Schrofengelände absteigen und dann die Platten zurück zum Einstieg abseilen.

Wir startetet als zweite Seilschaft und kletterten die erste Seillänge. Die ersten Meter sind ein wenig unangenehm, weil man sich schon zwingen muss, de Reibung seiner Kletterschuhe zu vertrauen. Aber spätestens bei der zweiten Seillänge hat man sich daran gewöhnt und man rauscht diese Genussplatten regelrecht hinauf. Immer im Blick der Bergführer, die ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit legten. Schnell waren wir bei der markanten senkrechten Wand angelangt, an der wir uns nach rechts abdrängen lassen, um der Route in das leichtere obere Gelände zu folgen. 

Mitten in den Platten.

Immer wieder mal kreuzte während des Klettern Korbinian, unser Bergführer unseren Weg, der von Seilschaft zu Seilschaft wechselte und uns genaustens beobachtete. Unter seiner genauen Beobachtung wurde jeder „Fehler“ aufgeschrieben.

Wir kreuzten den Steinberg Normalweg, Plattensteig genannt und gingen den Tritt und Wegspuren im leichten Gelände bis zur Scharte am Einstieg auf 1970 Meter. Diese Nordostwand im vierten Grad auf die Schärtenspitze wäre auch mal ein schönes Ziel.  

Hier auf der Scharte machen wir eine kleine Runde, bei der uns Korbinian, auf „Fehler“ im Kletterpart aufmerksam machte und uns Verbesserungsvorschläge machte . Alles in allem waren wir aber, die Korbinian Gruppe, nicht schlecht, zumindest hatten wir keine großen sicherheitstechnischen Fehler gemacht, sondern nur den einen oder anderen kleinen Fehler, wie Expresse falsch rum in den Bohrhaken gehängt oder seiltechnische Sachen beim Aufnehmen oder beim Vorsteigerwechsel.

Wir genossen noch ein wenig die Aussicht und dann machten wir uns an den Abstieg zu den Platten, wo wir noch den Seilschaftsablauf beim Abseilen zeigen sollten. Hier ging es eigentlich auch recht flott nach unten und wir waren bald am Wandfuß beim Einstieg.

 

Kurz vor der Hütte sammelte uns Korbinian noch einmal um in der Gruppe, jedem seine Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Insgesamt eine schöne und lehrreiche Kletterei.

Fazit: Wunderbare, leichte Kletterei, die ich wirklich genießen konnte. Ich freue mich auf die nächsten Aufgaben im Rahmen dieses Kurses. Technisch hatten wir es alles recht gut drauf. Was noch zum Verbessern war, war die Schnelligkeit, die Einschätzung wann ein Stand passt und wann nachgebessert werden muss. Außerdem hakte an einigen Stellen beim Abseilen das Handling und die Eingespieltheit. Aber das war bei unbekannten Kletterpartnern kein Besonderheit.

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