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Berglauf Persailhorn- Steinernes Meer - Berchtesgadener Alpen

Berglauf Persailhorn

Datum: 05.10.2016

Teilnehmer: Solo  

Gipfel:

Peter Wiechentaler Hütte 1742m

Schwierigkeiten: ohne

Wetter: labile Wetterlage, dichte Bewölkung mit gelegentliche Auflockerungen, oberhalb der Hütte 15-20cm Schnee und Graupelschauer

Bedingungen: bis zur Hütte gute Laufbedingungen, oberhalb schon reichlich Schnee, Abbruch auf 2020m

Strecke: Parkplatz Bachwinkl 847m (Ortsteil von Saalfelden) - Peter Wichentaler Hütte 1742m - Abbruchpunkt 2020m kurz nach der Verzweigung Wildental Klettersteig / Südwandklettersteig - Peter Wichentaler Hütte 1742m - Parkplatz 847m

 

Es gibt Tage in einem Bergsteigerleben, wo man einfach in die Berge fahren muss. Egal was für eine Wetterlage gerade herrscht, ob es schneit oder stürmt. Man hat das Gefühl, man muss die frische, saubere Luft der Berge riechen. So ein Tag war für mich der 05.10.2016.

Die Wettervoraussage war schlecht, eigentlich ist schon oberhalb 2000m in der letzten Woche Schnee gefallen. Die Hütten sind schon in Winterschlaf versetzt. Partner wollte keiner. Aber ich musste… Ich war schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr in den Bergen.

Ich fuhr also nach Saalfelden und parkte beim Parkplatz in Bachwinkl auf 847m. Es war kalt, nass und am Parkplatz richtig neblig. Grandiose Stimmung ganz alleine auf dem ansonsten vollgestopften Parkplatz. Ich zog meine Speedcross an und lief mit meinem Laufrucksack los. Richtig schön und genau was ich wollte.

Aber bereits nach kurzer Zeit wurde der Steig ziemlich steil und ich kam leichter durch schnelles Gehen weiter. Durch einen lichten Kieferwald stieg ich rasch höher und konnte immer wieder an kleinen Lichtungen Blicke auf die mich umrahmenden Berge erhaschen. Nach einer längeren Querung erreiche ich einen Sattel wo ich mich für den steileren Weg auf den Westrücken entscheide. Ich komm ganz schon ins Schnaufen, denn bisher war auf den Hüttenweg, bis auf ein paar flachere Stellen kein Meter flach.

Trotz der kalten Temperaturen schwitze ich recht ordentlich. Nachdem ich an einigen Neuschneefeldern vorbeigekommen bin, erreiche ich ziemlich platt die Hütte, die natürlich schon im Winterschlaf ruht. Ich folge ab der Hütte der Beschilderung „Klettersteige Persailhorn“, wo mich aber kurze Zeit später ein geschlossene Schneedecke erwartet. Hier bleibe ich zum ersten Mal stehen und schaue mich um. Was soll ich tun. Etwa 100 Meter oberhalb von mir entdecke ich einen kleinen Schilderbaum, wo sich die beiden Wege zu den Klettersteigen trennen. Hie stapfe ich im 15-20 Zentimeter tiefen Schnee hinauf. Aber mit meiner Laufausrüstung ist hier definitiv Schluss. Ich mache eine paar Fotos und erkläre den Schilderbaum als meinen Gipfel. Ich ziehe ein trockenes Shirt an und esse eine Riegel. Glücklich über die paar Stunden in den Bergen mit einer frühwinterlichen Stimmung, oberhalb der Peter Wiechentaler Hütte, beginne ich meinen Abstieg auf bekanntem Weg.

Am Parkplatz angekommen, war der morgentlicher Druck weg. Völlig entspannt fuhr ich nach Hause.

 

 

Fazit: Es gibt Aktionen die zwar, wenn man es von außen betrachtet, wenig bis gar keinen Sinn machen, aber für einen selbst unglaublich wichtig sind. Eine solche Aktion war dieser kleine Berglauf aufs Persailhorn. Meine Gemütslage war nachher wieder ausgeglichen und so hatte auch meine nahes Umfeld etwas von meinem Tag in den Bergen. Das ich ein paar Wochen noch mal herkommen werde und mit Peter den Saalfeldener Höhenweg gehe, hätte ich heute nicht gedacht.

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