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Untersberg-Überschreitung von Nord nach Süden Salzburger- und Berchtesgadener Hochthron

Teilnehmer: Peter

Datum: 17.08.2025

 

Gipfel:

Geiereck 1805m

Salzburger Hochthron 1852m

Großer Heubergkopf 1836m

Berchtesgadener Hochthron 1972m

 

Schwierigkeiten: 1950Hm – 24km – A

 

Verhältnisse: teilweise nasser und rutschig, schmieriger Fels

Wetter: erheblich besser als die Vorhersage. Stark bewölkt, nebelig aber bis einen Schauer um 14Uhr trocken. Angenehme Temperaturen

 

 

Strecke: Parkplatz Glanegg 465m – untere Rositten – Dopplersteig – Taxhamer Kreuz – Reitsteig - Zeppezauer Haus 1664m – Geiereck/Bergstation 1805m – Salzburger Hochthron 1852m – Großer Heubergkopf - Mittagsscharte - Berchtesgadener Hochthron 1974m – Störhaus 1894m – Almbachwand - Gasthof Dürrlehen 820m – Kugelmühle/Parkplatz Hammerstiel an der B305 – Busfahrt zur Talstation der Untersbergbahn – Wanderung/Lauf zurück zum Parkplatz Glanegg

 

 

Ein kleine Übersicht unserer Runde. Jedoch ohne jeglichen Maßstab.

Obwohl ich schon ein paar Mal auf dem Berchtesgadener Hochthron via Klettersteig und auch schon einmal beim Klettern am Blausandpfeiler auf dem Salzburger Hochthron war, wollte ich die beiden Gipfel einmal verbinden. Die Untersberg Überschreitung fehlt mir als einziges noch von den uneingeschränkt zu empfehlenden anderen folgend erwähnten Unternehmungen. 

Die Berchtesgadener Alpen umfassen 9 Gebirgsstöcke. Diese wären

 

·         Hochkönig,

·         Watzmann,

·         Hoher Göll,

·         Hochkalter,

·         Reiter Alm,

·         Steinernes Meer,

·         Hagengebirge,

·         Lattengebirge und 

·         Untersberg. 

 

Deshalb freute ich mich besonders als endlich wieder mit Peter eine Tour zusammenging. Die Wettervorhersage war aber alles andere als gut. Im Schnitt 1-3mm Niederschlag bei einer Wahrscheinlichkeit von 75 bis 90% und einer mittäglichen Gewittergefahr. Da unsere Unternehmung über einige Schutzhütten und Unterstellmöglichkeit geht, dachten wir uns wegen der Wettervorhersage nicht allzu viel. Wir könnten ja vorrausschauend immer abbrechen.

 

Wir starteten vom Parkplatz Glanegg, wo wir von Beginn an steile Wege vorfanden. Wir wollten unser erstes Ziel, das Zeppezauer Haus über den Dopplersteig erreichen. Christian Doppler, Mathematiker, Physiker und Salzburger Kindl wurde mit diesem teilweise wild in den Fels gehauenen Steg geehrt. Über unzählige Treppenstufen, die teilweise höher als mein Kniehhub waren kamen wir rasch höher und konnten nach knapp 01:40h am Taxhamer Kreuz anschlagen. Die Aussicht während des Aufstiegs hielt sich in Grenzen, aber so konnten wir uns wenigstens auf den steilen Aufstieg konzentrieren. Jede noch so kleine Wolkenlücke wurde bestaunt und wir freuten uns, dass sich das Nass von oben noch zurückhielt. 

Peter zeigts an...es geht über den "Leistungskurs Treppensteigen"



...unterhalb des Taxhamer Kreuz.

 

Vom Taxhamer Kreuz war es nicht mehr weit zum Zeppezauer Haus. Über einige Latschengassen erreichten wir die kleine Schutzhütte, die mir auf Anhieb gefiel. Nur kurz hielten wir uns, denn so verschwitzt wie wir waren, wollten wir nicht auskühlen. Nur ein paar Gummibären und einen Schluck Cola, dann ging es zum nahen Geiereck, wo sich die Bergstation der Untersbergbahn ausbreitet. Auf Grund des schlechten Wetters noch ziemlich verlassen, können wir uns auf Grund der breiten Wege und der bestens ausgebauten Infrastruktur gut vorstellen, wie hier der Bär steppt, wenn das Wetter passt. Der Mensch ist halt grundsätzlich faul, aber erlebnishungrig. Darum funktionieren solche „Auf-den-Berg-bring-Anlagen“. Man kennt es ja auch von anderen Bergregionen mit Bergbahn, die regelmäßig überrannt werden.

 

Wir schieben die dunklen Gedanken beiseite und laufen weiter Richtung Salzburger Hochthron, unserem nächsten Zwischenziel. Von der Bergstation geht es erst in eine Mulde hinunter, ehe wir rechtshaltend den Gipfel des Salzburger Hochthrons erreichen. Ein kurzes Foto, mehr ist es uns aufgrund der fehlenden Aussicht hier heroben nicht wert. Aber eigentlich sind wir mit der Wetterentwicklung recht zufrieden. Noch sind wir trocken, anders als vorhergesagt. Wir folgen den bestens markierten Überschreitungssteig über Latschengassen und Schrofen hinauf zum Großen Heubergkopf. Weiter über den Kammverlauf und steigen schließlich in steilen Serpentinen über schrofendurchsetztes Gelände zur tief eingeschnittenen Mittagsscharte. Von der Mittagsscharte geht es immer mehr oder weniger südlich zum Ochsenkamm hinauf. 

Typisches Gelände zwischen den beiden Hochthron Gipfeln.

 

Die Wetterapp zeigt mittlerweile einen großen Schauer gegen 14Uhr an. Davor und danach sollte es trocken bleiben. Um 14Uhr sollten wir aus dem gröbsten heraussen sein. Das stimmt uns positiv und so wandern die Gedanken schnell zur Speisekarte des Störhauses. Wir halten das Tempo auf den teilweise schwierig zu belaufenden Steigen hoch und laufen im ständigem Auf und Ab meist auf der Nordwestseite des Untersbergkamms, an den Ochsenköpfen, dem Rauheck, und dem Gamsalmkopf vorbei, über das wellige Untersbergplateau. Jetzt ist es nicht mehr weit zum höchsten Punkt des heutigen Tages, dem Berchtesgadener Hochthron, den wir über dessen Westflanke erreichen. Hier am Gipfel spüren wir die ersten Sonnenstrahlen des Tages auf unserer Haut. Wir genießen das seltene Ereignis und sehen, wie die Sonne in kurzer Zeit die Wolken auf dem Hochplateau auflöst. Was für eine Stimmung! 

 

Wir trennen uns schweren Herzens vom Gipfel, denn das Hungergefühl ist stärker. Das nahe Störhaus ist jetzt auch vom Gipfel in Sichtweite. Wir laufen durch einige Latschengassen und erreichen in ein paar Minuten das ersehnte Schutzhaus.

Und plötzlich haben wir Sicht, sogar blauen Himmel und Sonnenschein. Was für eine wunderbare Stimmung,

 

Endlich was Warmes und ein Erfrischungsgetränk! Ja, das muss jetzt sein. In der gemütlichen aber bis zwei weitere Wanderer verlassenen Stube genießen wir unsere kleine Pause. Nach einem neuen Shirt und einem abschließenden Kuchenstück ging es wieder weiter. Ein wenig steif und unterkühlt fühlen sich die ersten Meter immer etwas hölzern an. Auch die ausgiebige Brotzeit, besonders aber das riesige Kuchenstück lag schwer im Bauch.

Schnell erreichen wir trotz eines schwer schwappenden Bauchs das Bärenloch und kurze Zeit später die Felswände der Almbachwand. Auf gut 1300m zweigen wir nach links zum Gernweg ab um unser nächstes Ziel, die Almbachklamm zu erreichen. Dunkle Wolken sind mittlerweile aufzogen. Der Schauer stand kurz bevor. Über den Gasthof Dürrlehen laufen wir auf einer guten Forststraße Richtung Diensthütte der Theresienklause, wo ein großes Schild über die Eintrittspreise der Almbachklamm informiert. Saftige 8€ Eintrittspreis lassen uns doch wieder umkehren und den direkten Weg hinunter zur Bushaltestellen nehmen. Es fängt an zu tröpfeln. Wir beschleunigen nochmal unseren Schritt.

 

An der B305 angekommen, fängt es zu regnen an. Punktlandung! Hier müssen wir eine halbe Stunde in einer überdachten Bushaltestelle warten, bis uns der Bus mit nach Grödig, zur Untersberg-Talstation nimmt. Die anschließende Wanderung/Lauf  zurück zum Parkplatz oberhalb von Glanegg war nur noch Formsache…

 

Fazit: Ähnlich wie bei den anderen erwähnten Gebirgsgruppen ist auch diese Überschreitung ein faszinierendes Eintauchen in eine besondere Gebirgswelt.

 

Der steile Dopplersteig hat es schon am Anfang in sich. Er zeichnet sich als „Weg der Million Stufen“ oder „Leistungskurs im Treppensteigen“ aus und sollte unbedingt im Aufstieg gemacht werden. Ab dem Taxhamer Kreuz beherrschen Latschen und Karst-Hochflächen das Wegebild. Im stetigen Auf und AB zieht der Weg hinüber zum Störhaus. Der Abstieg vom Störhaus ist wunderbares Trailrun-Gelände auf schönen Trails und bestens geneigten Forststraßen. Danke Peter, es war mir wie immer ein Fest!