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Watzmann Überschreitung - Berchtesgadener Alpen

Watzmann Überschreitung

Datum: 29.09.2011

Teilnehmer: Michael, Franz und Helmut

Gipfel:

Watzmann Hocheck 2651m

Watzmann Mittelspitze 2713m

Watzmann Südspitze 2712m

Schwierigkeiten: Stellen UIAA I+ / B - Zeitweise sehr ausgesetzt! - 2100 Hm

Wetter: Toller Herbsttag, Inversionswetterlage

 

Strecke: Parkplatz Wimbachbrücke 634m - Watzmannhaus 1915m - Watzmann Hocheck 2651m - Watzmann Mittelspitze 2713m - Watzmann Südspitze 2712m - Wimbachgrießhütte 1326m - Parkplatz Wimbachbrücke 634m

Fantastische Fernsicht

Nachdem es vor ein paar Tagen, bei der Triglav Tour recht gut gegangen war, wollte ich mit Franz und Michael noch in der gleichen Woche, in den heimatlichen Bergen die Watzmann Überschreitung dranhängen. Mit uns kam noch Helmut, Michaels Vater. Für mich würde es das erste Mal sein, dass ich die Überschreitung angehe. Bisher bin ich nur ein paarmal vom Parkplatz Hammerstiel aus zum Hocheck, dem ersten Gipfel raufgelaufen. Nachdem mich Michael gefragt hatte, ob ich mitkommen würde, brauchte ich nicht lange, um zuzusagen.

Diese Überschreitung gehört sicherlich zu den schönsten Unternehmungen in den Bayerischen Alpen. Deshalb ist sie an schönen Tagen auch ziemlich überlaufen. Ganze Heerscharen steigen beginnend am Watzmannhaus über den fast 3 Kilometer langen Grat. Um dem ganzen Trubel aus dem Weg zu gehen, fuhren wir an einem Donnerstag zum Parkplatz Wimbachbrücke bei Ramsau.

 

Königssee und Obersee

Wir ließen es langsam angehen, wir hatten ja auch den ganzen Tag Zeit. Machten hin und wieder eine Pause und genossen die faszinierende Inversionswetterlage. Unten Nebel, oben strahlender Sonnenschein. Nach etwas über 2,5 Stunden erreichten wir das Watzmannhaus. Dort suchten wir uns unterhalb in einer Mulde einen Stein und machten eine Trinkpause, ehe wir den finalen Aufstieg zum ersten Watzmann Gipfel aufmachen. Der Weg zum Hocheck schlängelt sich über den Hochecksteig erst über Matten, dann über steinige Passagen und weiter oben dann über teilweise versicherte Stellen auf glatten Platten. Kurz vor dem Hocheck Gipfel muss man auch mal mit den Händen hinlangen. Hier am Gipfel bleiben wir nicht lange, machen nur ein paar Fotos und steigen dann zum Biwak Hüterl gleich hinter dem Gipfel ab. Wir folgen weiter den Versicherungen erst steil in eine Scharte, dann auf einem Zackengrat teilweise sehr ausgesetzt. Über ein Rampensystem erreichen wir kurze Zeit später den Gipfel der Mittelspitze. Anscheinend sind wir doch recht flott unterwegs, weil wir entweder Kletterer überholen oder immer wieder auf welche aufschließen.  Ab der Mittelspitze wird das Gelände wilder und weniger Sicherungen sind angebracht. Das freut mich, weil es den natürlichen Klettertrieb Futter gibt. Immer im Auf und Ab, mehr oder weniger dem Grat folgend, leiten uns die Markierungen und Begehungsspuren Richtung Süden.

Am Gipfel der Südspitze angekommen, hören wir gerade das Ostwandgeläut. Hier sind gerade drei Kletterer aus der Ostwand ausgestiegen und haben die Gipfelkreuzglocke geläutet. Wir freuen uns mit Ihnen, setzen aber unseren noch langen Weg nach einer kurzen Pause fort.

 

Meine drei Mitstreiter. Michael, Helmut und Franz

Nach dem Gipfel geht es erst ein wenig ausgesetzt weiter über den Grat in einer Scharte und steigen anschließend weiter in eine kleine Schlucht, wo uns ein Schuttfeld erwartet. Wir steigen weiter abwärts und kommen auf ein Wiesenstück, das uns in eine schlecht zu gehende Sandrinne führt. Anschließend queren wir in Richtung eines Latschenfeld, wo uns am Ende eine lange Rinne mit Ketten gesichert empfängt. Die Kette bedeutet auch das Ende der Schwierigkeiten. Jetzt beginnt die Wimbachgrießwanderung. Nach kurzer Zeit erreichen wir die Wimbachgrießhütte, wo wir natürlich Kuchen und Bier genießen. Nach einer längeren Pause gehen wir weiter, dass Wimbachgrieß hinaus zum Parkplatz bei der Wimbachbrücke.

Im Wimbachgrieß

Fazit: Die Tour über den Grat des Watzmann ist eine gewaltige Unternehmung. Ein steiler Anstieg zum Hocheck, eine 3 Kilometer Kletterstrecke mit unglaublicher Aussicht und ein fordernder Abstieg. Trotz alledem müssen Kondition und Kletterfertigkeit passend sein.

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